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Wo Leute hinkommen

Foto: Hans Georg Schneider
Der Synoden-Infostand ist am Eingang des Edeka-Markts in Tholey aufgebaut.

Wo Leute hinkommen

Von: Hans Georg Schneider | 5. Juli 2015
Tholey: Informationen und Gespräche zur Synode haben Katholiken aus dem Dekanat St. Wendel an einem Samstagmorgen am Stand vor einem Supermarkt angeboten.

„Bei uns ist jede/r willkommen“ steht auf einem Plakat vor dem Edeka-Markt in Tholey. Daneben: „Wo Kirche ist, da ist Leben.“ „Guten Morgen, heute müssen Sie einen kleinen Umweg fahren wegen uns“, entschuldigt sich Pfarrer Ulrich Graf von Plettenberg bei zwei älteren Frauen, die mit ihrem Einkaufswagen Richtung Supermarkt unterwegs sind.

Es ist Samstagmorgen und vor den stark frequentierten Markt haben Pfarrer von Plettenberg und weitere Katholiken aus dem Dekanat St. Wendel einen Informationsstand zur Synode im Bistum Trier aufgebaut. Viele Einkäufer gehen am Stand und dem Gesprächangebot des kleinen Teams vorbei. Doch es bleiben viele auch kurz stehen, lesen, fragen, lassen sich zu einem kurzen Gespräch einladen.

„Wo würde Jesus hingehen, wenn er heute nach Tholey käme?“ Das ist eine der Einstiegsfragen für Interessierte. „Zu Kindern“, „Edeka“, „ins Therapiezentrum“, „in den Wald“. Die Antworten sind bunt, wie das Publikum, das am Stand vorbeizieht.

„Die Leute interessieren vor allem lokale Angelegenheiten. Etwa, wie in ihrem Dorf Orte erhalten werden, wo Gemeinschaft erlebt wird“, erzählt André Gillen, der aus Alsweiler gekommen ist, um in Tholey zur Synode zu informieren und mit den Menschen zu sprechen. „Viele Leute finden es schade, dass für ihre Kinder nach der Erstkommunion oft in der Gemeinde keine Angebote mehr gibt“, berichtet Tina Schweitzer aus Primstal. Also brauche man Angebote für die Eltern, damit die mit den Kindern aktiv werden. Es brauche eine neue Familienpastoral.

„Wenn ich wüsste, dass nur fünf Prozent von dem, was ich sage, umgesetzt würde, dann würde ich Euch was sagen.“ Pfarrer von Plettenberg berichtet auch von dieser Reaktion eines Passanten. Er findet es gut, dass so etwas gesagt werden kann. Dahinter stecke eine konkrete Lebenserfahrung.

Das Team aus dem Dekanat ist nicht vor den Supermarkt gezogen um Beifall einzusammeln. Es geht darum, von der Synode zu berichten und den Menschen zu zuhören, sagt der Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft „Am Schaumberg“: „Wir wollen an die Orte gehen, an die die Leute hinkommen“. Im Hintergrund ein weiteres Plakat mit der Aufforderung: „Was ich der Kirche schon immer sagen wollte.“ Darauf der Satz: „Meine Hoffnung: die Kirche ist nahe bei den Menschen.“




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