Der Startschuss ist gefallen, die erste Vollversammlung ist beendet, die Synode läuft: Mit einem Gottesdienst heute Abend des 14. Dezember ist die erste Vollversammlung der Trierer Bischofssynode nach anderthalb Tagen zu Ende gegangen. Gestern hatte Bischof Dr. Stephan Ackermann die Synode im Bistum Trier offiziell konstituiert. Sie soll sich über zwei Jahre bis 2015 erstrecken.
Eine Synode sei „etwas ganz Besonders, nicht nur für Trier, sondern auch für Rheinland-Pfalz“, hob die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer in ihrem Grußwort zum Abschluss der Vollversammlung hervor. Sie freue sich sehr, dass Bischof Ackermann „die Initiative ergriffen“ und eine Synode einberufen habe, ein Ereignis, dass in ganz Deutschland wahrgenommen werde, erklärte Dreyer. Sie erinnerte an die letzte Gemeinsame Synode der Bistümer in Deutschland in den siebziger Jahren. Leider seien viele Beschlüsse der Würzburger Synode bis heute nicht umgesetzt worden, sagte Dreyer.
Umso mehr ermuntere sie die Trierer Synodalen, die durch ihre Mitarbeit bei der Synode zeigten, dass sie ein Stück mitbauen wollten an der Kirche. Auch wenn die Trierer Synode vielleicht nicht die Weltkirche verändern könne, sei sie sich doch sicher, dass man von Trier aus etwas verändern könne, zeigte sich die Ministerpräsidentin zuversichtlich. „Ich bin überzeugt, dass unser Bischof hier in Trier Ihr Wort ernst nimmt“, sagte sie an die Synodalen gerichtet.
Bischof Ackermann dankte der Mainzer Ministerpräsidentin für ihr
Kommen zur Synode, dass ein Ausdruck für die „hohe Wertschätzung“
der Synode sei. Das sei „nicht selbstverständlich“, sagte
Ackermann. „Wir sind wirklich geehrt.“ Die erste Vollversammlung der Trierer Synode diente vor allem dem
Kennenlernen und „Ankommen“ der Synodalen in der Synode. Die
Versammlung stand im Zeichen der Beschäftigung mit den „Zeichen
der Zeit“ sowohl in Kirche und Welt sowie über die Deutung dieser
Zeichen im Licht des Glaubens. Als „Megatrends“ und zentrale
Stichworte wurden dabei unter anderem Ökonomisierung,
Individualisierung und Pluralisierung, gewandelte Geschlechterrollen,
Religiosität oder auch Medien und Kommunikationsgesellschaft
identifiziert.
Über diese Zeichen der Zeit wollen die Synodalen in
den kommenden Wochen in Arbeitsgruppen beraten und ihre
Beratungsergebnisse in die zweite Vollversammlung vom 30. April bis
3. Mai 2014 in Trier einbringen. Im Sinne einer „Entschleunigung“
beschloss die Vollversammlung auf Vorschlag der
Vorbereitungskommission der Synode, die ursprünglich vorgesehenen
Einrichtung von Sachkommissionen auf die zweite Vollversammlung zu
verschieben, um mehr zeit zu haben, sich mit den „Zeichen der Zeit“
zu beschäftigen.
Mit der Wahl von vier Moderatoren durch die erste Vollversammlung
sind auch das Präsidium und der geschäftsführende Ausschuss als
weitere zentrale Arbeitsgremien der Synode komplettiert und
konstituiert. Als Moderatoren gewählt wurden Anja Peters,
Diözesanvorsitzende des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend
(BDKJ) im Bistum Trier, Schwester Edith-Maria Magar von der
Ordensgemeinschaft der Franziskanerinnen von Waldbreitbach, Manfred
Thesing; Vorsitzender des Katholikenrats im Bistum Trier, und
Wolfgang Drehmann, Leiter der Lebensberatungsstelle des Bistums in
Trier.
Mit der Konstituierung dieser Gremien ist die Synode
arbeitsfähig im Sinne des Kirchenrechts.„Es liegen intensive Stunden hinter uns“, sagte Bischof
Ackermann am Ende und erklärte: „Die Synode hat Fahret
aufgenommen. Ich bin glücklich und stolz auf unser Bistum Trier.“
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