Der Startschuss ist gefallen, die erste Vollversammlung hat
begonnen, die Synode läuft: Bischof Dr. Stephan Ackermann hat heute Abend die Synode im Bistum Trier offiziell
konstituiert. Sie soll sich über zwei Jahre bis 2015 erstrecken.
In
den letzten Wochen sei er von Journalisten immer wieder gefragt
worden, wie denn etwa Beschlüsse der Synode aussehen könnten. Diese
Frage könne er aber zum jetzigen Zeitpunkt nicht beantworten, weil
er der Synode ja nicht vorgreifen wolle, sagte der Bischof in seiner
Eröffnunsgansprache. „Ich kann und will die Beratungen der Synode
nicht vorwegnehmen“, betonte er. Auch wenn er die Synode einberufen
habe, so sei sie nicht mein „Organ“. Er sei vielmehr überzeugt,
dass die Synode in den kommenden beiden Jahren ein eigenes „Subjekt
in unserem Bistum“ sein werde. „Das werden wir alle zu
respektieren haben: der Bischof, seine Behörde, die diözesanen
Gremien, die verschiedenen Arbeitsbereiche und schließlich die
Synode selbst, wenn sie ihrer Aufgabe gerecht werden will.
Es
gebe daher auch kein „minuziös ausgearbeitetes Konzept“ der
„Synode im Bistum Trier“, gerade weil die Synode und die
Synodalen in eine gemeinsame Suchbewegung hineinfinden müssten.
„Sicherlich braucht diese Suche auch Struktur und Methode und wir
haben Vorschläge dazu, aber den Weg müssen wir gemeinsam gehen“.
Wichtig sei, sich in eine gemeinsame Suchbewegung hinein zu begeben,
auf die Zeichen der Zeit zu schauen und dabei offen zu sein für den
Geist Gottes.
In
diesem Sinne sei die Synode auch als geistlicher Prozess zu verstehen
und könne nur gelingen, wenn sie als solcher angelegt werde. Die
Synode solle nicht nur eine Ansammlung von Individuen sein, die ihre
jeweiligen Partikularinteressen vertrete, sondern eine „wirkliche
Versammlung, ein Subjekt, dass gemeinsam Verantwortung für das
Bistum Trier trägt“. Wenn die Synode durch das Hören auf
Gottes Wort, durch das bereitwillige Hören aufeinander, durch das
Hören auf die „Zeichen der Zeit“ und aus dem persönlichen sowie
dem gemeinsamen Gebet heraus berate, „dann wird uns der Herr die
richtigen Wege zeigen“, sagte der Bischof.
"Er wird uns auf
unserem Weg nicht allein lassen. Er wird uns erst recht nicht
böswillig in die Irre oder in die Sackgasse führt. Er wird uns
helfen. Er wird wirken
in uns. Denn wir sind es, die der Herr
in dieser Zeit als Volk Gottes im Bistum Trier auf den Weg geschickt
hat. Pathetisch gesagt: Wir schreiben Geschichte, so oder so. Das
müssen wir ernst nehmen. Darin liegt unsere Würde, aber auch unsere
Verantwortung.“
Der Bischof dankte in seiner Ansprache zur
Eröffnung der Synode besonders der Vorbereitungskommission für die
intensive, ein Jahr dauernde Vorbereitung, sowie den
Synodensekretären Christian Heckmann und Elisabeth Beiling „für
ihren großartigen Einsatz“. Sie seine „viele Kilometer durch das
Bistum gefahren“ und „wirklich gewinnende Botschafter für das
Projekt Synode“.
Die Synode, das sind 279 Synodale um Bischof Ackermann; 170 Männer und 109 Frauen. Unter den Männern sind 109 Priester und sieben Diakone. Der Vallendarer Kirchengeschichtler Prof. Dr.
Joachim Schmiedl habe ihn drauf hingewiesen, dass die Trierer Synode
die erste Synode in der Geschichte sei mit einem derart hohen
Frauenanteil“, sagte Bischof Ackermann.
Er begrüßte in der Versammlung eigens auch den jüngsten
Synodalen, den 18-jährigen Christopher Bündgen vom Bischöflichen
Cusanus-Gymnasium Koblenz, sowie den ältesten Synodalen,
Regionaldekan i.R. Günther Becker, Bad Kreuznach. Auch Beobachter
und Gäste aus der Weltkirche sowie von anderen
Religionsgemeinschaften hieß der Bischof willkommen.
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