Über diese und andere Fragen diskutierten die rund 80 Teilnehmerinnen des Treffens im Robert-Schuman-Haus – auch mit Bischof Dr. Stephan Ackermann.
Foto: Ursula Schmieder
Der Bischof im Gespräch mit den Teilnehmerinnen des kfd-Treffens.
"Da rennen Sie bei mir offene Türen ein"
Von: Ursula Schmieder | 3. November 2013
Trier:
Die im Dezember startende Synode, der Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen, das Diakonat der Frau oder weibliches Leitungspersonal: Das waren Themen der Diözesanversammlung der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) Mitte Oktober.
Über diese und andere Fragen diskutierten die rund 80 Teilnehmerinnen des Treffens im Robert-Schuman-Haus – auch mit Bischof Dr. Stephan Ackermann.
Über diese und andere Fragen diskutierten die rund 80 Teilnehmerinnen des Treffens im Robert-Schuman-Haus – auch mit Bischof Dr. Stephan Ackermann.
Bezüglich des Umgang mit geschiedenen Wiederverheirateten machte der Oberhirte deutlich, dass die Grundlagen der Seelsorge nicht ohne die Zustimmung des Papstes geändert werden könnten. Für ihn stehe dieses "brennende Thema" jedoch pastoral ganz oben, betonte Ackermann: "Da rennen Sie bei mir offene Türen ein." Dass die für 2014 einberufene Sondersynode die Familienpastoral zum Schwerpunkt habe, mache deutlich, dass Franziskus mit den Bischöfen darüber sprechen wolle.
Einzelfallregelungen weder gerecht noch konsequent
Typisch deutsch seien die arbeitsrechtlichen Fragen, die vielfach eine Sache der Träger – etwa der Orden – seien. Viele qualifizierte Kräfte seien geschieden, was die Neubesetzung von Stellen zunehmend erschwere. Gegengesteuert werde oft mit Einzelfallregelungen, die aber auch Nachteile hätten.
Kritisch äußerte sich der Bischof zur Ausbildung von bisher 23 Diakoninnen durch das Netzwerk "Diakonat der Frau". Menschen auf ein Amt ohne berufliche Perspektive vorzubereiten, finde er unmöglich, betonte Ackermann. Das Thema sei ebenso wie das von Frauen in Kirchenämtern immer präsent. Doch woll er keine falschen Erwartungen wecken.
Zu Beginn des Gesprächs hatte die kfd-Diözesanvorsitzende Ilse Diewald die bevorstehende Synode angesprochen. Sie monierte, Frauen fühlten sich vielfach nicht in den Prozess mit eingebunden oder sogar bewusst ausgrenzt. Sie vermissten eine gerechte Chance der Teilhabe.
Bischof: Wer sich in Synodeeinbringen will, kann das
Hierzu stellte Bischof Ackermann klar, dass im Vorfeld an Pfarreien und Verbände appelliert worden sei, nicht nur Leute aus dem engeren Kreis der Kirche als Synodale (Mitglieder der Synode) zu benennen. Wer sich einbringen wolle, könne und solle das auch tun, betonte er –zum Beispiel über die kfd. Die kfd-Mitglieder informierten sich außerdem über "Pirappu", ein Geburtshilfeprojekt im Südosten Indiens, das der Diözesanverband bis 2015 mit Spenden unterstützt. Darüber hinaus standen neben weiteren Themen Berichte aus den Arbeitskreisen "Gewalt" und "Frauen und Erwerbsarbeit" auf der Tagesordnung.
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kfd
Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) zählt bundesweit rund 550 000 Mitglieder. Bistumsweit sind es aktuell 32 000 Frauen in etwa 400 Gruppen. Nähere Information zur kfd im Bistum Trier gibt es im Internet unter www.kfd-trier.de.
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