Die Trierer Bistumssynode wird ein Ort der Debatte und des Meinungsaustauschs sein. Vor allem wird sie auch ein geistlicher Prozess sein und die Herzen der Menschen erreichen. Dieser Aspekt wird breiten Raum in der Versammlung einnehmen, die vom kommenden Dezember an über die Zukunftsgestaltung des Bistums berät. Die Vorbereitungskommission konnte als geistlichen Begleiter einen profilierten Jesuiten gewinnen: den früheren Provinzial der Norddeutschen Provinz der Jesuiten, den Theologen, Philosophen und Psychologen Pater Franz Meures (62).
Foto: Bistum Trier
Beim Treffen der Vorbereitungskommission in Schönstatt hat erstmals die offizielle Synoden-Kerze gebrannt.
Synode wird geistlicher Prozess
Von: André Uzulis | 8. September 2013
Ein profilierter Jesuit wird die Beratungen begleiten. Die Vorbereitung der Synode erreicht die Schlussphase.
Die Trierer Bistumssynode wird ein Ort der Debatte und des Meinungsaustauschs sein. Vor allem wird sie auch ein geistlicher Prozess sein und die Herzen der Menschen erreichen. Dieser Aspekt wird breiten Raum in der Versammlung einnehmen, die vom kommenden Dezember an über die Zukunftsgestaltung des Bistums berät. Die Vorbereitungskommission konnte als geistlichen Begleiter einen profilierten Jesuiten gewinnen: den früheren Provinzial der Norddeutschen Provinz der Jesuiten, den Theologen, Philosophen und Psychologen Pater Franz Meures (62).
Die Trierer Bistumssynode wird ein Ort der Debatte und des Meinungsaustauschs sein. Vor allem wird sie auch ein geistlicher Prozess sein und die Herzen der Menschen erreichen. Dieser Aspekt wird breiten Raum in der Versammlung einnehmen, die vom kommenden Dezember an über die Zukunftsgestaltung des Bistums berät. Die Vorbereitungskommission konnte als geistlichen Begleiter einen profilierten Jesuiten gewinnen: den früheren Provinzial der Norddeutschen Provinz der Jesuiten, den Theologen, Philosophen und Psychologen Pater Franz Meures (62).
Meures stellte sich am vergangenen Wochenende in Schönstatt auf der letzten Klausursitzung der Vorbereitungskommission vor und entwarf das Konzept eines geistlichen Prozesses für die Synode. Er sagte, dass es den Synodalen nicht nur um vordergründige Lösungen der anstehenden Probleme gehen dürfe. Vielmehr sollen sie auch ihr eigenes Ich, ihr Gefühl, ihre Beziehung zu Gott einbringen. So könne die Synode fruchtbar werden und das Bistum an der Botschaft Jesu orientieren.
Das Beziehungsdreieck Gott-Welt-Ich bezeichnet Meures als "die drei Pole der Aufmerksamkeit". Problematisch sei, dass Menschen dazu neigten, jeweils einen dieser Pole zu vernachlässigen. An dieser mangelnden Aufmerksamkeit scheiterten viele Beratungs- und Entscheidungsprozesse. Für Menschen, die sich beispielsweise nur auf die Umwelt – also auf die konkret anstehenden Probleme – und auf Gott konzentrierten, werden Entscheidungsprozesse zu einem einzigen "Müssen" und zu einem Zwang und führen in die Sackgasse.
Andererseits ist das Ausblenden des göttlichen Anteils an Entscheidungen heutzutage gleichermaßen weit verbreitet wie unzulänglich: Der Einzelne bezieht sich auf die Welt und ihre Herausforderungen, ist dabei durchaus hoch effizient – aber am Ende fehlt ihm die spirituelle Dimension seines Tuns: das "Wozu" bleibt unbeantwortet. Entscheidungsprozesse, die sich schließlich nur um das eigene Ich einerseits und Gott andererseits drehen, blendeten die Realität der Welt aus und endeten in unproduktiver weltferner Frömmigkeit.
Auf Gott besinnen und seinem Beistand vertrauen
Meures plädierte dafür, die Synode als ein Modell zu begreifen, in dem nicht nur die konkreten Themen und (Zukunfts-)Probleme des Bistums sachlich und lösungsorientiert diskutiert werden. Vielmehr sollte auch Raum für die Besinnung auf Gott bleiben und Vertrauen auf seinen Beistand – und auch Raum für das Ich der einzelnen Synodalen, die sich mit ihren jeweils eigenen Erfahrungen, Gefühlen, Begabungen in den synodalen Prozess einbringen. Anders ausgedrückt: natürlich muss es um die Sachprobleme gehen, aber auch darum, was Gott für die Kirche des Bistums heute will – beides geschaut durch das Herz der Synodalen.
Der Vortrag des Jesuitenpaters ging den Mitgliedern der Vorbereitungskommission unter die Haut. Heike Feldges, Gemeindereferentin in Wittlich, konstatierte: "Mir ist deutlich geworden: Wir organisieren nicht mehr nur. Wir sind spätestens ab jetzt auch als Glaubensgemeinschaft unterwegs. Wir spüren: Gott geht mit." Schwester Scholastika Jurt von den Arenberger Dominikanerinnen: "Wichtig wird es sein, in der Synode den Einzelnen zu würdigen, die Themen mit in den Alltag zu nehmen und zu bedenken."
Die Vorbereitungskommission hat mit der Tagung im Haus Marienland die Schlussphase erreicht. Momentan laufen die Rückmeldungen zu den Themenvorschlägen. Über 20 000 Flyer mit Einladungen zu öffentlichen Diskussionsabenden in Trier, Saarbrücken und Neuwied sind verteilt. In 25 Dekanaten hat es Infoveranstaltungen gegeben. Auch die Wahl der Synodalen wird beginnen, Bischof Dr. Stephan Ackermann bereitet einen Hirtenbrief zur Synode vor. Und die Dramaturgie der ersten Synoden-Vollversammlung am 13. und 14. Dezember in Trier steht in ihren Grundzügen ebenfalls.
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