„Das ist ja fast schon wie ein erstes Plenum der Synode“,
sagte Bischof Dr. Stephan Ackermann nach der ersten Frage- und Antwortrunde;
und Synodensekretär Christian Heckmann meinte am Ende: „So kann Synode gehen,
so soll Synode gehen.“
Die Rede ist von der ersten öffentlichen Veranstaltung zur
Vorbereitung der von Bischof Ackermann ausgerufenen Diözesansynode, die im
Rahmen der diesjährigen Heilig-Rock-Tage am 13. April in St. Maximin stattfand.
Zu der Impulsveranstaltung unter der Überschrift „Auf dem Weg der Synode –
Aufbruch und Orientierung“ waren am „Tag der Räte“ im Rahmen der
Heilig-Rock-Tage rund 250 Mitglieder von Pfarrgemeinde- und Verwaltungsräten
aus zahlreichen Gemeinden des Bistums nach Trier gekommen.
Es gehe darum, angesichts der sich rasant verändernden
Rahmenbedingungen des dritten Jahrtausends „zeitgemäße Formen des Christseins“
und einen Weg zu finden, wie die „Größe der Botschaft“ des Evangeliums neu
spürbar gemacht werden könne, erklärte Bischof Ackermann in seinem
Impulsreferat zum Auftakt der Veranstaltung.
Die kirchlichen Strukturreformen der letzten Jahre, weniger
haupt- und ehrenamtlich Engagierte, zurückgehende finanzielle Ressourcen und
die zurückgehende Katholikenzahl auch aufgrund des demografischen Wandels
hätten den „Ruf nach Inhalten“ immer lauter werden lassen, erklärte der Bischof
einen Hintergrund für die Ausrufung der Synode. Es gelte, sich neu darüber
auszutauschen, „was uns als Christen bewegt und was uns trägt“, sagte er.
Hier könne an die Erfahrungen der Heilig-Rock-Wallfahrt 2012
angeknüpft werden, denn die Wallfahrt sei für viele zu einem Zeichen dafür
geworden, wie man sich Kirche wünsche, nämlich als eine Kirche, die einladend
und offen sei, die neugierig mache, als eine Kirche, die respektvoll sei und
Raum lasse, die verschiedene Sprachen, soziale Milieus und Generationen zusammenführe. Mit der Synode solle „ein Stück
weiter auf diesem Weg“ gegangen werden. Dabei habe er bewusst die Form der
Synode als verbindliches Instrument gewählt, das im Übrigen „im Kirchenrecht
viel selbstverständlicher ist als es scheint“, betonte Ackermann. Es gehe um
einen „ernst gemeinten Gesprächsprozess“, um „Richtungsentscheidungen“, um
„Überprüfung der vorgegebenen Strukturen“ und um ein „erneuertes Miteinander“.
Wichtig für die Synode sei dabei auch, dass das Miteinander nicht von Angst,
sondern von einem gegenseitigen „Vertrauensvorschuss“ geprägt sei.
Synodensekretär Christian Heckmann und
Vize-Synodensekretärin Elisabeth Beiling stellten die Planungen und den
derzeitigen Stand der Vorbereitungen für die Synode vor. Im Rahmen der
Vorbereitungszeit solle bis Juni dieses Jahres eine Synodenordnung erarbeitet
sein, anschließend sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Synode (die
Synodalen), bestimmt, also ernannt und gewählt werden. Gemäß den
kirchenrechtlichen Bestimmungen gehe man derzeit von etwa 250 Synodalen aus,
die möglichst aus allen Teilen des Volkes Gottes kommen sollten. Bis Oktober
sollten dann die Themen, die die Synode beraten wird, erarbeitet und dann vom Bischof festgelegt werden. Die
Phase der „Feier“ der Synode, also Vollversammlungen, Begleitveranstaltungen,
Befragungen und Diskussionen soll nach jetziger Planung die Jahre 2014 und 2015
umfassen, danach soll es dann an die Umsetzung der vom Bischof in Kraft
gesetzten Beschlüsse der Synode gehen.
Nach einer ersten Gesprächsrunde im Plenum zu den
verschiedenen Aspekten der Synode tauschten sich die Teilnehmenden am Ende in
kleinen Gesprächsgruppen entlang verschiedener Themenkomplexe wie „die Zeichen
der Zeit erkennen“ oder „Christ sein und Kirche heute“ aus. Dabei kamen eine Fülle von Themen,
Anliegen und Sorgen zur Sprache. Stichworte bei den „Zeichen der Zeit“ waren
dabei unter anderem: globaler Wettbewerb, Dominanz des Geldes und Übermacht des
Kapitals, Klimawandel, Hunger auf der einen und Überfluss auf der anderen
Seite, Schnelllebigkeit, Individualismus und Egoismus. Im Bereich „Christ sein
und Kirche heute“ wurden die Kluft zwischen „Amtskirche und Basis“ genannt, für
viele Menschen heute wirke „die Hierarchie abstoßend“. Viele Teilnehmer forderten,
dass die Priester in den großen Gemeindeeinheiten von Verwaltungsaufgaben
entlastet werden müssten, um mehr Zeit für die Seelsorge zu haben, insgesamt
müssten die Laien gefördert und eine stärkere Rolle spielen. Hier wurde etwas
die „Gemeindeleitung durch Laien“ genannt. Angemahnt wurde auch eine stärkere
Experimentierfreudigkeit und die „Fähigkeit, etwas sterben zu lassen“, was
nicht zukunftsfähig sei.
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