Wittlich:
Das Gospelchorprojekt W.A.Y.S. kommt alle zwei Jahre für ein Konzert zusammen. Das Ergebnis war unter anderem in Wittlich zu hören und begeisterte die rund 250 Besucher in der St.-Bernhard-Kirche.
„You see me, and I see you“ (Du siehst mich und ich sehe dich), mit diesem Lied auf den Lippen gingen die 120 Sängerinnen und Sänger zum Auftakt ihres Konzerts durch die Kirche St. Bernhard in Wittlich. Die Aufmerksamkeit der Besucher war geweckt.
Das ist eines der Ziele, das sich Bernhard Rörich, Kantor im evangelischen Kirchenkreis Simmern-Trarbach, und Raphael Klar, Kantor im Pastoralen Raum Hermeskeil, gesteckt haben. Sie wollen, dass die Menschen, die ihnen zuhören, und die, die bei ihnen mitsingen, den Kopf freibekommen und ganz bei der Sache sind.
Bernhard Rörich, der die Stücke selbst geschrieben hat, sagt: „Weg vom Krisenmodus, den ,Klang der Erlösung‘, oder wie wir singen, den ,Sound of salvation‘, spüren.“ Weiter berichtet er: „Das hat mit Gott zu tun, denn es ist immer gut, wenn man jemanden hat, an den man glauben kann.“
Der Gospelchor sang bereits im Jahr 2003 beim ersten ökumenischen Kirchentag in Augsburg, auch in München war man im Jahr 2010 dabei. Alle zwei Jahre kommen für das Projekt Menschen zusammen, „die gemeinsam etwas auf die Beine stellen wollen“, wie Bernhard Rörich berichtet.
Was ihre Musik ausmacht, haben sie in Wittlich gezeigt. Es gibt Solostücke, die langsam und getragen sind, die Rhythmusgruppe gibt Impulse zum Einstieg in die Lieder, es wird intensiv, wenn die einzelnen Stimmen nacheinander einsteigen, und die Besucher werden mitgenommen, weil Melodie, Text und Rhythmik wirken.
Zwischen den Liedern liest Bernhard Rörich kurze Stellen aus der Bibel vor oder erzählt Bibelgeschichten, um zum nächsten Titel hinzuführen. Der rote Faden, der durch das Konzert führt, ist der Satz: „Du bist ein Gott, der mich sieht“. So heißt auch eines der Stücke, bei dem es einen Solopart gibt. Das Publikum wird dabei aufgefordert, mitzusingen, die Solisten und der Chor unterstützen dabei, und es entsteht ein Zusammenspiel zwischen Besuchern und Chor.
Wie es den beiden Organisatoren gelingt, so viele Menschen für ein Chorprojekt zu gewinnen, erklärt Bernhard Rörich: „Raphael Klar und ich sind sehr gut vernetzt. Das ist wichtig, und die Menschen, die wir ansprechen, sind neugierig und merken, dass sie willkommen sind, auch wenn sie keine Solostimmen haben. Zudem haben wir eine familiäre Atmosphäre bei den Proben.“ Auch wenn die Kirche als Institution ihre Probleme habe, suchten die Menschen doch weiter nach Orientierung, Spiritualität und Gemeinschaft.
Neben Gesang und Band hat auch die Lichttechnik viel zur Atmosphäre beigetragen. Warme Farben und verschiedene Formen, der Musik angepasst, unterstrichen deren Botschaft. Träger des Projektchors ist der christliche Verein junger Menschen CVJM Traben-Trarbach e. V..