Bistum:
Ehrenamtliches Wirken steht im Mittelpunkt einer Zusatzveranstaltung der Heilig-Rock-Tage: Das „Forum Engagement“ am 27. April versteht sich als Ideenbörse für Menschen, die sich in ihren Gemeinden einbringen wollen.
Als „Resonanzraum für Engagierte und Interessierte“ ist die Veranstaltung charakterisiert, die am Samstag, 27. April, 9.30 bis 16 Uhr, in der Caféteria und anderen „Denkräumen“ des Bischöflichen Generalvikariats (BGV) stattfindet. Organisiert wird sie vom Team Engagemententwicklung in Kooperation mit dem Team Diakonische Seelsorge im BGV. Und unter Mitwirkung von Menschen, die in den Räumen, Pfarreiengemeinschaften und Pfarreien aktiv sind und andere begeistern wollen.
„Aufgrund von Rückmeldungen auf den Ehrenamtstag bei den Heilig-Rock-Tagen im vergangenen Jahr haben wir überlegt, die Impulse von Ehrenamtlichen aufzugreifen und dazu die Form des Forums anzubieten“, erklärt Michaela Tholl, Teamleiterin im Team Engagemententwicklung, die Entstehung des „Add-On“ zum Bistumsfest. In gemeinsamen Überlegungen von Tholl mit Marianna Barachino, Melanie Engelmann, Elke Müller, Dr. Thomas Fößel und Stefan Nober ist das Programm entstanden, das engagierte Menschen im ganzen Bistum ansprechen, in Kontakt bringen und zu neuen Ideen anregen will.
An einem Beispiel stellen die Organisatoren dar, wie der Austausch im Forum funktionieren kann: In einer Pfarrei leben Menschen, die aufgrund von Sprachbarrieren (noch) nicht so recht am Gemeindeleben teilnehmen können. Wie können Begegnungen ermöglicht, die Sprache eingeübt und der Kontakt verbessert werden?
Im Sprachcafé Hargesheim im Kreis Bad Kreuznach sowie beim Verein „Palaver Waldrach“ im Kreis Trier-Saarburg gibt es Erfahrungswerte, die zumindest weiterhelfen können. Man müsste davon wissen und mit Engagierten Kontakt knüpfen können. „Genau diese Gelegenheit wollen wir bieten“, informiert Melanie Engelmann. „Begegnung gestalten – Auf dem Weg zum Miteinander“ ist eines der Themen, zu denen der Inspirations-Austausch beim Forum stattfindet. Die weiteren lauten „Gardening – Gärtnern schafft Gemeinschaft“, „Singen ist mehr ... es verbindet Menschen“, „Lokale Teams – Selbstorganisation vor Ort“, „Potentiale entdecken – Sehen, was in uns steckt“, „Verabschiedungskultur – Das Engagement gut beenden“ sowie „Missbrauch und Prävention – Wo beginnt der Übergriff?“.
Engagierte Menschen aus Initiativen und Gruppierungen erzählen zunächst aus ihrer Praxis. Nach einer Mittagspause lädt die Werkstattphase zum Austausch ein. „Dabei geht es darum, Neues zu entwickeln, Altes zu verändern und Bewährtes in gefestigten Bahnen zu halten, damit es gut weitergeführt werden kann“, informiert Thomas Fößel. Damit es nicht bei „grauer Theorie“ bleibt, werden zum Abschluss des Forums Ergebnisse gesammelt und möglichst Antworten auf die Frage nach dem „Was nun?“ gegeben.
„Der Bedarf nach derartigem Austausch ist im vergangenen Jahr deutlich zum Ausdruck gekommen“, erinnert sich Stefan Nober an einige Rückmeldungen.
Nicht zuletzt die sinkende Zahl aktiver Christinnen und Christen in den Gemeinden führe dazu, dass sich traditionelle Gruppierungen wie etwa Kirchenchöre auflösen müssen, weil keine Mitglieder mehr da sind. „Die Corona-Pandemie hat gerade in diesem Bereich noch zusätzlich negative Auswirkungen gebracht“, weiß Marianna Barachino und schaut gleichzeitig auf den Verlust, unter dem „die Übriggebliebenen“ leiden.
Julia Reidenbach wird ihren in Trier längst etablierten „Chor Über Brücken“ vorstellen – und vielleicht die eine und den anderen Interessierten zum Mitsingen animieren oder auch dazu, den Impuls in die eigene Gemeinde mitzunehmen und auf ganz neue Art und Weise umzusetzen.
Ein Thema, das besonders für fusionierte Pfarreien oder solche, die auf dem Weg zur Fusion sind, interessant sein dürfte, ist das der „Lokalen Teams“. Inspirierende Menschen aus dem „Gemeindeteam Pfarrei Hl. Edith Stein“ in Trier und vom lokalen Team der Pfarrei St. Servatius Koblenz-Güls werden vorstellen, wie sie in der größer gewordenen pastoralen Einheit die Menschen vor Ort mit ihren Bedürfnissen und Anliegen im Blick behalten und eventuell neue Engagierte zum Mitmachen gewinnen konnten.
„Ob sich jemand für ein konkretes Projekt interessiert, eine vage Idee für eine Aktivität hat, oder ob Menschen sich umschauen und informieren möchten – das Forum bietet allen Raum, die sich Inspiration und Austausch über Engagement wünschen“, fasst Michaela Tholl die Intention zusammen.