Wittlich:
Der Trierer Maler und Graphiker Werner Persy wäre am 10. März 100 Jahre alt geworden. Ein Gottesdienst in der von ihm gestalteten ehemaligen Klosterkirche St. Paul in Wittlich-Wengerohr hat an den Künstler erinnert.
Der im Jahr 2017 im Alter von 93 Jahren gestorbene Werner Persy hat zahlreiche Kirchen und öffentliche Gebäude in der Region und darüber hinaus mit seinen Wandmalereien, Mosaiken und Glasfenstern gestaltet. Er schuf ferner Gemälde, Aquarelle, Holzschnitte sowie Zeichnungen, die über Jahrzehnte hinweg auch zahllose Erzählungen im „Paulinus“ illustrierten.
Fast immer ging es dem gegenständlich arbeitenden Künstler dabei um den Menschen, den er ins Zentrum stellte – als biblische oder als zeitgenössische Gestalt. Im großen Altarwandbild der in den Jahren 1969/70 errichteten ehemaligen Klosterkirche der Steyler Missionare in Wittlich-Wengerohr ist es die Geschichte des Heiligen Paulus, des Patrons des Gotteshauses, das die Blicke der Besucherinnen und Besucher auf sich zieht.
Wolfram Viertelhaus vom Förderverein der heutigen Autobahn- und Radwegekirche führte im Rahmen eines Wortgottesdienstes in das Wandbild zum Leben und Wirken des Völkerapostels ein, indem er eine meditative Bildbetrachtung des ehemaligen Kirchenrektors Pater Franz-Josef Janicki vortrug. Sie vergegenwärtigt das geistgetragene Wirken des Apostels, das Persy auf der roten Backsteinwand in symbolhaften Farben und einfachen, expressiven Formen erzählt hat. Im Mittelpunkt steht eine Geist-Taube, von der sich drei „Kraft-Ströme“ zum Tabernakel, zum Priestersitz und zum geistinspirierten Apostel selbst ergießen.
Der am 10. März 1924 in Trier geborene Persy gestaltete in St. Paul auch die Seitenwände mit Bildern dreier wichtiger Persönlichkeiten aus der Gründergeneration der Steyler Ordensfamilie sowie den Kreuzweg und ein Mosaik-Kruzifix über dem Altar.
Man möchte an „den Menschen und Künstler Werner Persy erinnern“, sagte Dr. Hermann Kleber zu Beginn des Gottesdienstes, an dem auch Monica Persy, die Witwe des Künstlers, teilnahm. Für ihn seien es neben der sichtbaren Gegenwart Persys in seinen Werken in Wengerohr vor allem persönliche Erinnerungen, die ihn mit dem Maler verbänden. „Er ist ein Künstler, der mich seit der ersten Begegnung mit ihm fasziniert hat und der mich in seinen Werken bis heute begleitet“, sagte Kleber. Er blickte zurück auf eine Studienexkursion nach Ravenna im Jahr 1969, an der auch der Maler und Grafiker teilnahm. Er habe es als junger Student als „Glück“ empfunden, mit Persy „einen sowohl studierten als auch schaffenden Künstler als Lehrmeister zu erleben“, dessen Wirken ihn fortan begleitet habe.
Neben Kleber und Viertelhaus gestalteten auch weitere Fördervereinsmitglieder und Unterstützer von St. Paul den Gottesdienst mit, darunter der Vorsitzende Dieter Burgard sowie Dr. Karl-Heinz Musseleck an der Orgel.