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Die Vielfalt widerspiegeln

Foto: Sarah Schött
Die neue Krippe im Dom besteht aus Lindenholz und ist bewusst einfach gehalten.

Die Vielfalt widerspiegeln

Von: Sarah Schött | 24. Dezember 2023
Trier:
Für viele ist sie ein wichtiger Bestandteil des Weihnachtsfests: die Krippe. Doch bislang gab es im Trierer Dom keine Darstellung der Geburt des Herrn – zumindest nicht in Figurenform. Das soll sich nun ändern.

Kenner des Doms werden argumentieren, dass es sehr wohl eine Darstellung gibt. In der Marienkapelle bildet ein Relief aus der Zeit um 1740 die Geburt des Herrn ab. Doch dieses war nicht leicht für Besucher des Doms zu finden. Also sollte eine neue Krippe her. Der Wunsch: eine zeitgenössische Krippendarstellung, die – gerade für Kinder – figürlich und nahbar ist.

„Wir spüren, dass Menschen Anschauung dazu brauchen, was das Weihnachtsgeheimnis bedeutet“, sagt Domvikar Matthias Struth dem „Paulinus“. Die Krippe solle helfen, das Geheimnis von Weihnachten – Gott wird Mensch – zu erschließen. 


Die Geschichte geht immer weiter

„Der Dom ist Weltkulturerbe, wir haben eine Verpflichtung. Die Krippe muss künstlerisch wertvoll sein, zum Dom passen und in die Zeit gesetzt sein“, erklärt Struth. Durch die jetzt ausgewählte Darstellung werde noch einmal deutlich, dass der Dom kein Museum sei, sondern seine Geschichte immer weitergehe.

Eine Jury, bestehend aus Diözesankonservatorin Dr. Barbara Daentler, Markus Groß-Morgen, Direktor des Museums am Dom Trier, den Domvikaren Michael Keller und Matthias Struth, Dompropst Weihbischof Jörg-Michael Peters sowie Dr. Bärbel Schulte vom Stadtmuseum Simeonstift Trier und Katharina Worring vom Kunstverein Trier Junge Kunst,  hatte die Auswahl zwischen vier Entwürfen. Gewonnen hat das Modell von Hubert Mussner aus Wolkenstein in Südtirol. Mit seinen etwa 1,60 Meter hohen Figuren aus Lindenholz, die bewusst einfach gehalten sind, will der Künstler nach eigenen Worten „eine zeitgemäße Darstellung schaffen, die die Sprache und die Werte unserer heutigen Gesellschaft widerspiegeln“.

Die Einreichung von Mussner sei in ihrer Gestaltung den Wünschen der Jury am nächsten gekommen, erläutert Struth. Im Zentrum der Darstellung stehe die heilige Familie. „Maria hält Jesus im Arm, und für jeden, der nach vorne zur Krippe tritt, wird deutlich: Gott wird Mensch und begegnet uns auf Augenhöhe.“

Die Entwürfe sind im Dommuseum zu sehen

Der künftige Standort auf der Altarinsel biete den Vorteil, dass man um das Werk herum gehen und verschiedene Perspektiven einnehmen könne. Dies sei vor allem im Hinblick auf die Gesichter des rechten Krippenelementes, das aus drei Personen besteht, wichtig. „Es können die drei Könige sein, es können Hirten sein, es können aber auch genauso wir sein oder andere Menschen. Uns war eine klare Botschaft wichtig,  die heißt: ein Geschenk Gottes an die Menschen in all ihrer Vielfalt.“

Dass die Krippe nicht aus dem Bistum Trier stammt, hat zwei Gründe. Zum einen habe man einen Künstler aus Trier angefragt. Der habe aber bereits einen Auftrag für eine Krippe im Ausland   gehabt. Eine bereits bestehende  Krippe aus irgendeiner Gemeinde kam nicht infrage. Diese habe „ihren Sitz im Leben, in der Gemeinde. Wir wollten eine Krippe haben, die jetzt unserer Zeit entspricht“, erläutert Struth.

78 000 Euro hat die Umsetzung gekostet. Finanziert wird das Projekt über Spenden. Wer sich beteiligen möchte, kann das durch eine Spende auf das Konto der Hohen Domkirche Trier (PAX Bank Trier, IBAN DE40 3706 0193 3000 4190 19, Stichwort „Domkrippe“). Offiziell enthüllt wird die Krippe pünktlich an Heiligabend. Und wer sich für die Entwürfe der anderen Künstler interessiert: Diese sind in der Ausstellung „Vom Götterboten zum Rauschgoldengel“ im Museum am Dom zu sehen.



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