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Besuch in Burkina Faso

Foto: Judith Rupp
Das „Covergirl“ auf den Plakaten und Flyern der Misereor-Fastenaktion, flankiert von Bischof Stephan Ackermann (vorn rechts) und Monsignore Pirmin Spiegel (links).

Besuch in Burkina Faso

Von: Judith Rupp und Bruno Sonnen | 19. Februar 2017
Eine Delegation mit dem Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann an der Spitze hat dem westafrikanischen Burkina Faso einen Besuch abgestattet. Burkina Faso ist das Beispielland der diesjährigen Misereor-Fastenaktion, deren zentrale bundesweite Eröffnung am 5. März in Trier stattfindet.

Der Besuch von Misereor-Projekten, der Austausch mit hochrangigen Kirchenvertretern und traditionellen gesellschaftlichen Autoritäten, Gespräche mit Politikern: Das alles stand auf dem Programm der Reisegruppe um Bischof Ackermann und Misereor-Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel. Vom 7. bis 13. Februar war die Gruppe unterwegs im Sahelstaat Burkina Faso, der zu den ärmsten Ländern der Erde gehört.

Die frühere französische Kolonie Obervolta, 1960 unabhängig geworden, wurde am 4. August 1984 vom damaligen Präsidenten Thomas Sankara in Burkina Faso umgetauft, ein aus zwei einheimischen Sprachen zusammengesetzter Begriff, der übersetzt das „Land der aufrechten Menschen“ bedeutet. Einen aufrechten Kampf gegen die schwierigen Lebensbedingungen in ihrer Heimat kämpfen die rund 19 Millionen Burkinabé seit langem. Trockenheit und Dürre, mangelnde  Infrastruktur, kaum Bodenschätze und Industrie – das sind nur einige Stichworte, die die Situation des Landes kennzeichnen.

Vor Ort: Ouagadougou, Yako, Tambolo

Blitzlichter vom Besuch: Hamddalaye, ein Stadtteil in der Hauptstadt Ouagadougou. Hier leben vorwiegend Menschen aus der Volksgruppe der Peulh. Sie sind traditionell Hirten und als solche mit ihrem Vieh unterwegs. In Hamdalaye halten die Menschen auch in der Stadt Rinder, Kühe und Ziegen. Ein Dekret, wonach die Familien ein Stück Land außerhalb der Stadt zur Verfügung gestellt bekommen sollen, wird nur schleppend umgesetzt. Die Last der Familienernährung liegt meist auf den Frauen, viele sind Witwen, einige betreiben eine Kleinstmolkerei.

Hildegard Frey vom Sachausschuss Ländlicher Raum des Katholikenrats im Bistum Trier schildert ihren Eindruck: „Ich bin entsetzt, wenn ich sehe, dass die Peulh ihre Tiere in der Stadt halten, wo es kein Futter gibt. Andererseits bin ich positiv überrascht vom Engagement der Frauen und ihren klaren politischen Forderungen. Hier gibt es Handlungsbedarf, etwa bei dem Vorhaben, den Familien Land zur Verfügung zu stellen. Hier brauchen sie Unterstützung.“ Diese Unterstützung leistet die Misereor-Partnerorganisation „PASMEP“.

Yako, ein Ort nordwestlich von Ouagadougou: Auch hier macht die Trockenheit den Menschen zu schaffen. Rund um einen Stausee haben die Menschen das Land fruchtbar gemacht und betreiben Gemüseanbau. Benedikt Welter von der Katholischen Landjugendbewegung im Bistum Trier ist beeindruckt von der Arbeit der Menschen und der Misereor-
Projektpartnerorganisation „DIOBASS“, die gemeinsam „mit Hilfe des Stausees aus nichts eine Oase geschaffen“ hätten.

Tambolo, im Süden von Burkina Faso: 52 Frauen haben dort mit der Unterstützung von Misereor eine Minimolkerei aufgebaut. Sie trotzen dem widrigen Bedingungen – Trockenheit, wenig Futter für die Tiere, kein Strom – und produzieren Milch, verarbeiten sie und verkaufen sie weiter.
Klementine Bonifas vom Verband Deutscher Milchviehhalter: „Ich bin von der Willens- und Schaffenskraft der Frauen beeindruckt. Aber wir haben auch gesehen, dass, wenn es keine guten Rahmenbedingungen wie eine Infrastruktur oder auch politische Unterstützung gibt, der Fortschritt in der Landwirtschaft keine Zukunft hat.“




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