Dr. Michael Kneib ist Direktor des Bereichs Pastoral und Gesellschaft im Generalvikariat; Georg Binninger ist Leiter der Abteilung Erziehung und Beratung und Aloys Perling zuständig für familienbezogene Dienste.
Ermutigendes Zeichen
5. Januar 2014
Papst Franziskus hat mit seinem Fragebogen zur Familiensynode für viel Furore gesorgt. Das Bistum Trier hat jetzt die Rückmeldungen der Gläubigen aus dem Bistum ausgewertet (vgl. Seite 9 der Printausgabe 1/2014). Der „Paulinus“ hat die zuständigen Fachleute im Generalvikariat, die die Fragebögen ausgewertet haben, um eine erste Stellungnahme gebeten.
Dr. Michael Kneib ist Direktor des Bereichs Pastoral und Gesellschaft im Generalvikariat; Georg Binninger ist Leiter der Abteilung Erziehung und Beratung und Aloys Perling zuständig für familienbezogene Dienste.
Dr. Michael Kneib ist Direktor des Bereichs Pastoral und Gesellschaft im Generalvikariat; Georg Binninger ist Leiter der Abteilung Erziehung und Beratung und Aloys Perling zuständig für familienbezogene Dienste.
Bei 1,45 Millionen Katholiken ein Rücklauf von 208 Fragebögen: Haben die Trierer Katholiken kein Interesse am Thema?
Aloys Perling: Das glauben wir nicht. Die Rückmeldungen aus Gruppen und von Einzelpersonen zeigen, wie intensiv und differenziert man sich mit den Fragen auseinandergesetzt hat. Und manchen wird sowohl die Fülle der Fragen als auch die theologische Fachsprache von der Beantwortung des Fragebogens abgehalten haben.
Sie haben es schon angedeutet: Kritik gibt es an der Sprache des Fragebogens. Muss Kirche neu lernen, mit ihren Gläubigen zu sprechen?
Georg Binninger: Es ist sicher deutlich geworden, dass die Sprache des Fragebogens ganz auf die Bischöfe und Bischofskonferenzen zielt, die um Rückmeldung gebeten wurden. Deutlich geworden ist aber auch, wie Begrifflichkeiten zu Verletzungen führen können.
Kneib: Wenn der Vatikan künftig alle Gläubigen einbeziehen möchte, sollte er die Fragen verständlicher formulieren. Der Papst selbst zeigt ja, dass eine einfache Sprache möglich ist.
Bei aller Kritik: Dass die Gläubigen überhaupt gefragt werden, wird positiv bewertet. Die Richtung stimmt also, oder?
Binninger: Ja, es ist als ein ermutigendes Zeichen wahrgenommen worden.
Kneib: Wobei der Papst aufpassen muss, dass er, wenn es um Dezentralisierung geht – die alle begrüßen – mit solchen Befragungen nicht ein gegenteiliges Zeichen setzt.
Welche Lehren lassen sich aus dem Vorgang für die Trierer Diözesansynode ziehen?
Kneib: Wir waren in der Planung der Synode schon recht weitschauend. Wir werden ja im Verlauf der Synode auch Veranstaltungen haben, bei denen wir uns mit den im Fragebogen angesprochenen Themen beschäftigen; eine davon wird das Forum zu den geschieden Wiederverheirateten im nächsten Sommer sein.
Binninger: Ich denke, der Papst hat insgesamt durch seine mündlichen und schriftlichen Äußerungen in den letzten Monaten einen Prozess angestoßen, der neue Perspektiven in den Fragen der kirchlichen Lehre eröffnet. Man kann gespannt sein, was die römische Bischofssynode beraten und beschließen wird. Dazu „passt“ ja auch unsere Synode: Wir wollen uns vergewissern, wie wir im 21. Jahrhundert in der Spur des Evangeliums bleiben können.
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